- Venda
- I
Vẹnda[v-], Bavẹnda, mit den Shona verwandtes Bantuvolk beiderseits des Limpopo in Südostafrika mit Beziehungen zur späteisenzeitlichen Steinbaukultur des südlichen Afrika (Mapungubwe). Von den in zahlreiche Stämme gegliederten Venda wohnen etwa 650 000 in der Republik Südafrika, die meisten im Norden der Nord-Provinz, etwa 70 000 in Simbabwe. Die Venda leben weitgehend von Ackerbau und Viehzucht; sie sind mehrheitlich Anhänger ihrer traditionellen Religion (Animisten). - Die Sprache der Venda, das Venda, gehört zu den südlichen Bantusprachen, steht dem Sotho und Tswana nahe, zeichnet sich aber in seinem Nominalklassensystem durch das Vorhandensein der im Bantu sonst seltenen Diminutiv- und Augmentativklasse aus.D. Ziervogel u. a.: A handbook of the V. language (Neuausg. ebd. 1990).IIVẹnda[v-], ehemaliges Homeland im Nordosten der Republik Südafrika. - Im Rahmen der Apartheidpolitik richtete die südafrikanische Regierung 1973 das Homeland Venda ein und erklärte es am 13. 9. 1979 für unabhängig. Im Zuge des Abbaus des Apartheidsystems räumte der damalige südafrikanische Präsident F. W. de Klerk u. a. auch Venda das Recht ein, in den Staatsverband der Republik Südafrika zurückzukehren. Gemäß der Übergangsverfassung vom 18. 11. 1993 wurde Venda in die neue Provinz Nord-Transvaal (seit 1995 Nord-Provinz genannt) eingegliedert.
Universal-Lexikon. 2012.